Verkehrswacht Aschersleben e.V.

Mobil, aber sicher in Herbst und Winter

Ein gut gefüllter Saal erwartete die Moderatoren der Verkehrswacht Aschersleben am 8. Oktober im Bestehornhaus zur Eröffnung des letzten Verkehrssicherheitstages für Senioren im Jahr 2015. Zustand der Fahrzeugführer, der Fahrzeuge und der Straßen sind die Komponenten, die das Verkehrsgeschehen beeinflussen.

Polizeihauptkommissar Andreas Wichmann, gleichzeitig Geschäftsführer der Verkehrswacht widmete sich in seinem Beitrag der Eignung der Fahrzeugführer, wobei Alter und Alkohol im Mittelpunkt standen. Es werde in Deutschland keine altersbegrenzte Gültigkeit der Fahrerlaubnis für private PKW-Fahrer oder eine gesetzlich vorgeschriebene Eignungsüberprüfung geben. Einschränkungen oder Entzug sind könne die Fahrerlaubnisbehörde nur anordnen, wenn ärztlich festgestellte geistige oder körperliche Mängel zu einer MPU mit negativem Ergebnis geführt haben.

Dass eine Alkoholgewöhnung eigentlich nur in jüngeren Lebensjahren erworben wird, war für viele Gäste neu. Speziell dieser Personenkreis neige zu Fahrten mit unzulässig hohem Alkoholgehalt im Blut. Sowohl das Fahren im Alter als auch den Umgang mit Alkohol müsse jeder selbst, aber einsichtig betrachten.

Aus dem Unfallgeschehen schilderte Wichmann einen tragischen Unfall, bei dem ein Fußgänger von einem anfahrenden LKW erfasst und getötet wurde. Sein unbedingter Rat: Nur der Blickkontakt zwischen Fahrer und Fußgänger bringt in solchen Situationen ausreichende Sicherheit.

Michael Messerschmidt widmete sich der Komponente Fahrzeug. Er stellte zu Beginn die Frage, wie weit ein Reifen, egal ob für Sommer oder Winter, abgefahren werden darf. Die Mehrheit der Anwesenden plädierte für 4 mm Profiltiefe, wie es Werkstätten und Händler verbreiten und staunte, dass es nach wie vor gemäß StVZO nur 1,6 mm sind. „Geeignete Bereifung“ lasse im Winter Ganzjahresreifen zu, die mindestens das Merkmal „M+S“ trügen.

Klarheit konnte er in den Fragenkomplex zu den Reifendruckkontrollsystemen bringen. So müssten alle Fahrzeuge, deren Typgenehmigung nach dem 31.12.2012 erteilt wurde oder die nach dem 1.11.2014 erstmalig zugelassen wurden, über ein solches System verfügen. Indirekte System ermitteln den Reifendruck über Radumfang, Abrollen und Bordcomputer. Andere Hersteller setzen auf direkte Systeme mit Messeinrichtungen am Reifenventil. Letzteres verteuert einen Reifenwechsel am PKW im Herbst oder Frühjahr um eine dreistellige Summe.

Sehen und vor allem gesehen werden sind wesentliche Sicherheitsaspekte in Herbst und Winter, wobei das Fahren nur mit Tagfahrleuchten im Nebel eine Ordnungswidrigkeit darstelle.

Der Fahrlehrer Reinhard Bauer wies in seinen Ausführungen auf die Notwendigkeit des von der Deutschen Verkehrswacht schon vor Jahrzehnten ins Leben gerufenen Lichttests im Oktober hin und machte Ausführungen zu modernen Beleuchtungsanlagen an PKW.

Zur Komponente 3, dem Straßenzustand, konnten die Aktiven der Verkehrswacht den Teilnehmern nur gut geräumte und ordentliche Straßen in der bevorstehenden Jahreszeit wünschen.